Goethe und Schubert – das scheint -aus der heutigen Sicht- so selbstverständlich zusammen zu passen - Schubert hat alleine knapp 70 Gedichte Goethes vertont hat, manche sogar mehrfach - aber hier treffen Zwei aufeinander, die sich niemals persönlich begegnet sind, obwohl sie Zeitgenossen waren und der junge Schubert Goethe zutiefst verehrte; wiederholt hat er versucht,von ihm eine Echo auf seine Vertonungen zu erhalten, dazu kam es jedoch nie. Und Goethe widmete sich nicht ausschließlich der Literatur, sämtliche musischen Bereiche fanden seine Aufmerksamkeit. Er war der Überzeugung, dass Musik und Farben auf ähnlichen anthropologische Prinzipien basieren. Goethe hat eine recht ordentliche musikalische Ausbildung genossen, er spielte Klavier und Cello und pflegte einen äußerst regen Austausch mit Carl Friedrich Zelter und Johann Friedrich Reichardt, Komponisten die seinerzeit einen gewissen Bekanntheitsgrad genossen, er stand jedoch bestimmten Neuerungen in der Musik eher ablehnend gegenüber. Gerade was den Kunstgesang und damit auch die Vertonung seiner Gedichte betrifft, schätze er die Musik eher als untergeordnete Begleitung des Textes. Vom durchkomponieren eines Liedes hielt er gar nichts. Die Liedvertonungen von Beethoven und Schubert fanden gar keinen Anklang bei Goethe. Mit solchen musikalischen Mitteln konnte er sich nicht mehr anfreunden, die entfesselte Harmonik erschien ihm eher „furcht gebärdend“. Überliefert ist jedoch, dass Goethe im hohen Alter den Vortrag der Sängerin Schröder-Devrient von Schuberts Vertonung des „Erlkönig“ hörte und sehr angetan war von dem Gesang und der Komposition. Es bleibt ja auch unbestritten, dass wir mit Schuberts Goethe-Vertonungen heute einige der schönsten und anrührendsten Kunstlieder überhaupt geniessen dürfen.
In „Goethe - Ein Zwischenfall ohne Folgen?“ wird die Klaviermusik Schuberts im Wechsel ergänzend zum Wort eher verhalten und reflektierend zu Gehör gebracht . Diese Realisierung gilt aber vor allem dem vielfältigen und breiten Spektrum Goethes und die Initialzündung dazu gab die Bemerkung Friedrich Nietzsches „Goethe war in der Geschichte der Deutschen ein Zwischenfall ohne Folgen“. Die Text-Auswahl: Lyrik und Prosa – Szenen, Briefe, Aufzeichnungen, wissenschaftliche Veröffentlichungen . Die Auszüge aus Schuberts Klavierwerk werden von Rita Sin und Ingo Dannhorn gespielt .
Monique Popescu
Stichworte zu der immer noch aktuellen These des Friedrich Nietzsche: Goethe – Ein Zwischenfall ohne Folgen!
Was Friedrich Nietzsche im zweiten Band seines provokativen „Buches für freie Geister –
MENSCHLICHES, ALLZUMENSCHLICHES“
über Johann Wolfgang von Goethes Standort innerhalb des deutschen Literatur-Systems und im Bewußtsein des deutschsprachigen Volkes notiert, hat - trotz der bewußt-polemischen Vereinfachung und trotz eines vielschichtig verwandelten Klimas im 19./20. Jahrhundert – die Brisanz seit 1787 nicht verloren.
„Von Goethe, wie (über die Fragwürdigkeit nach „deutschen Klassikern“) angedeutet, sehe ich ab, er gehört in eine höhere Gattung von Literaturen, als “National-Literaturen“ sind: deshalb steht er auch zu seiner „Nation“ weder im Verhältnis des Lebens, noch des Neuseins, noch des Veraltens. Nur für wenige hat er gelebt und lebt er noch: für die meisten ist er nichts als eine Fanfare der Eitelkeit, welche man von Zeit zu Zeit über die deutsche Grenze hinüberbläst. Goethe, nicht nur ein guter und großer Mensch, sondern eine „Kultur“. Goethe ist in der Geschichte der Deutschen ein Zwischenfall ohne Folgen: wer wäre imstande, in der deutschen Politik der letzten 70 Jahre zum Beispiel ein Stück Goethe aufzuzeigen! .... Klassiker sind nicht „Anpflanzer“ von intellektuellen und literarischen Tugenden, sondern, „Vollender“ und höchste Lichtspitzen derselben, welche über den Völkern stehen bleiben, wenn diese selber zugrunde gehen ....“
Fest- und Vereinsredner, Pädagogen, Politiker, Prediger, Militärs und Mediziner suchten sich – wie Nietzsche ironisch-prophetisch glossierte – zu den nicht seltenen quälend-qualvollen Weihe-Torturen die adäquaten Goethe-Zitate als Versatzstücke für die rhetorischen Pflichtübungen; Büchmanns „Geflügelte Worte“ und der „Faust“ dienen bis heute als Quelle „wo Begriffe fehlen“. So wirkt der zum Olympier stilisierte und sich selbst als Dichterfürsten gebende Goethe für die deutschen Kleinstädter besonders bei den unumgänglichen Jubiläen als „Fanfare der Eitelkeit“.
Obwohl zahlreiche Verse, Lieder, Balladen und Zitate Goethes populär wurden, ist dieser Dichter (im Gegensatz zu Schiller) beim Volk kaum beliebt. Selbst die optimistischen Sachwalter der seit 1885 existierenden Goethe-Gesellschaft (in der sich zunächst die Delegierten aus den europäischen Dynastien und der nationalen „Elite“ fanden) machen sich über eine rasant wachsende Attraktivität dieses Universal-Genies keine Illusionen. Goethe vieldeutiges und auch widersprüchliches Werk – in den Schulen heute selten noch Pflichtlektüre – propagierten bereits während der „Weimarer Republik“ die marxistischen und sozialistischen Gewerkschafter vergeblich für die Proletarier. Damals entstand in den hektischen Großstädten die „Angestellten-Kultur“ (Siegfried Kracauer). Und diese Konsum-Gesellschaft ist - so Hans Mayer – wenig kreativ, hat für das gewaltige Erbe eines unbequemen Weltbürgers kein Sensorium. Daß ein deutscher Dichter – ähnlich wie Dante in Italien oder Dostojewski in Russland – im Volk geliebt wird, bleibt Utopie.
Das Schlagwort vom „Volks-Goethe“ ist inzwischen zu einer Fußnote in der Historie der „Büchergilde Gutenberg“ geschrumpft:
„Die Deutschen haben so eine Art von Sonntagspoesie, eine Poesie, die ganz alltägliche Gestalten mit etwas besseren Worten bekleidet, wo denn auch die Kleider die Leute machen sollen.“
(G. An Riemer 1811)
Bei den Jubiläen, das wurde auch 1982 – nicht anders als 1849 oder 1899, 1932 oder 1949 – deutlich, wurden neben den wertvollen auch äußerst obskure Goethe-Papier-Bündel auf den Markt geschleudert. Der Goethe-Aphorismus für den Streß-Typ steht im eleganten Termin-Kalender. Das bei Quelle (in Leder gebundene) Gesamtwerk signalisiert im genormten TV-Geschmacks-Living-Room fast zwei Meter Bildung. Bücher-Stapel sind in Provat-Domizilen nur sinnvoll, wenn der moderne „Analphabetismus“ (R.Jungk) dem genormten Karriere-Menschen oder dem vitalen Maschinisten, dem beflissenen Arbeiter oder Disco-Müden neben dem TV-Kasten/BILD/WELT noch Lust zum Chandler, Cooper. Arno Schmidt, Thomas Mann, Stefan Zweig, Heinrich Heine, Gottfried Keller, Heinrich Böll oder Peter Handke lässt. In den Lese- und Arbeits-Labors könnte Goethes Brief-Zitat an Schiller vom 8.12.1798 stehen, ein ironischer Schnörkel über scheinbare Unordnung. „.... man darf nur stufenweise immer aufwärts steigen, und es läßt sich nicht sagen, wo diese Wirkung aufhört.“
„Wenn ich Goethe lese, habe ich auch Lust zu den eigenen Sachen (auch diese nachzulesen), er macht sie nicht nichtig, wie das so viele „Zeitungssätze“ tun (also Sätze schreiben, die nicht in Zeitungen stehen können, auch nicht als Zitat).“
(Peter Handke, „Geschichten des Bleistifts“, Sommer 1982)Daß der deutschen Jugend stets ein verlogenes, für gewisse vaterländische „Tugenden“ erdachtes Image des aus Frankfurt stammenden Genies in vielen Schulen, Universitäten, in Kirchen und Kasernen, in Zeitschriften und in Kahlschlag-Bündeln vom Lesering „verpaßt“ wurde, ja daß Politiker zu seinem 150. Geburtstag sogar die Goethe-Biographie des Richard Friedenthal ignoriert haben, kann man durchaus als Skandal etikettieren.
In den Schulen wurde und wird bestenfalls ein oberflächliches, retuschiertes Goethe-Porträt samt Lyrik- und Dramen-Interpretation geliefert. Fetzen aus dem „Calvigo“, Witze über den „Erlkönig“, ein Besinnungsaufsatz über „Zwei Seelen in einer Brust“ oder wahlweise „Analyse des Zauberlehrlings im Computer-Zeitalter“.
„Ich kann mir einen Deutschunterricht ohne Goethe ohne weiteres vorstellen .... Er war viel einsamer, als man denkt.
Er baute sich eine Welt auf, die er zum Schutz vor sich selber brauchte. Goethe ist eine sehr gespaltene und im Grunde sehr zerrissene Persönlichkeit, Sein ganzes Werk besteht darin, seinen inneren Zwiespalt zu überbrücken. Die Welt kommt ohne ihn aus.“ (Friedlich Dürrenmatt in „Weltwoche Zürich“, 17. März 1982)
Daß Goethe den Deutschen schon im Jünglingsalter nach dem für damalige Verhältnisse sensationellen Bestellers „ Werthers Leiden“ (1773) sehr schnell „entrückte“, hing mit der steilen Karriere des Weimarer Fürstenfreundes, den vielen Ämtern und seiner nie geleugneten Sympathie für Napoleon nebst einer pazifistischen Haltung zusammen. Franzosen- und Fremden-Haß waren ihm fremd. Und den Deutschen in den vielen kümmerlichen Klein- und Mittel-Staaten, Grafschaften und Städten, im wachsenden Preußen mit Berlin und im bedeutenden kaiserlichen Wien mißfiel an diesem vielseitig begabten Dichter, Juristen, Zeichner, Bergbau-Ingenieur, Minister, Theater-Direktor und Naturwissenschaftler auch die schöpferische Selbstgerechtigkeit und Eitelkeit.
Goethes Eitelkeit siegt sogar über den Verstand, als sich Napoleon am 2. Oktober 1808 mit ihm über den (von ihm selbst belächelten) Erstling, „Werthers Leiden“ unterhält. Immerhin hatte Goethe, der sich über die vom „Werther“ – Fieber erfassten Jugendlichen in „Dichtung und Wahrheit“ amüsierte, bereits während der „epochale“ Reißer noch Konjunktur hatte, an Auguste von Stolberg am 7. März 1775 geschrieben: „ Ich bin das Ausgraben und Sezieren meines armen Werther so satt!“
Als das „altgewordene Originalgenie“ (Hans Mayer) in der Restaurationswelt die einstigen Illusionen und Illusionswelten verkraften musste, sich deshalb in die Rolle des „Olympiers“ durch Leistung und Disziplin stilisierte, gab das ihm (trotz der dargestellten Weltläufigkeit) im Umgang mit den Poeten der „Romantischen Schule“ keine Selbstsicherheit.
Heinrich Heine, der im Gegensatz zu dem Pariser Exilgenossen, dem freiheitlich-sozialistischen Ludwig Börne, die Meisterwerke Goethes schätzte, notierte: „Goethe hatte Angst vor jedem selbständigen Originalschriftsteller und lobte und pries alle unbedeutenden Kleingeister; er trieb dieses sogar so weit, daß es endlich für ein Brevet der Mittelmäßigkeit galt, von Goethe gelobt worden zu sein...“
Als sich der 25jährige, noch unbekannte Kleist an den damals 53jährigen Goethe bewundernd und devot wandte, zeigten Schiller und der Geheimrat ihm die kalte Schulter. Lediglich Wieland empfing ihn in Weimar, las den „Guiskard“ und lobte: „Von diesem Augenblick an war es bei mir entschieden, Kleist sei dazu geboren, die große Lücke auszufüllen, die selbst von Goethe und Schiller noch nicht ausgefüllt worden ist.“
Derlei Lorbeer – das konnte Christoph Martin Wieland in der ganzen Tragweite nicht ahnen – hatte Goethe nur seinem „Tasso“ – also sich selbst – zugedacht. Außerdem rechnete Goethe, der die starke dichterische Kraft des Novalis und auch dessen christliche Motivation erkannte, diesen religiösen Dichterzirkel zu seinen ärgsten Feinden. Und in seiner Unsicherheit, in seinem „von tiefster Ignoranz geprägtem Verhalten gegenüber Heinrich von Kleist“ (Rolf Schneider) sind wesentliche Ursachen des frühen tragischen Freitodes zu finden. In diesem Zusammenhang ist auch die mangelhafte Freundschaftsfähigkeit Goethes zu dem genialen Dramatiker Jakob Michael Reinhold Lenz – er stirbt 1792 „wahnsinnig“ in Moskau – erwähnenswert. Goethes fatales posthumes Urteil 1811/13 in „Dichtung und Wahrheit“: „Lenz ist ein vorübergehender Meteor – ohne im Leben eine Spur zurückzulassen.“
Goethe nahm für sich den Begriff „Weltfrömmigkeit“, um sich damit vor den christlichen Romantikern wirksam abzusetzen. Daß die langjährige Vertraute und Geliebte Charlotte von Stein wegen der späten, aber im Franzosentrubel unauffällige Hochzeit Johann Wolfgang von Goethes mit der Vulpius „an gebrochenem Herzen“ stirbt, animierte Robert Musil in seinem Meisterwerk „Mann ohne Eigenschaften“ zu einer Großschriftsteller-Parodie.
Wie man Johann Wolfgang von Goethe mit all seinen Schwächen auch sehen mag, denn sogar Schiller klagt in manchen Briefen über den Poeten-Freund ---- ein kleinbürgerlicher Spießer, ein Provinzler, ein törichter Patriot war er nicht: „Wo ich nütze ist mein Vaterland“. (Wilhelm Meisters Wanderjahre“)
Goethe – das sieht Marcel Reich-Ranicki („Gegenrede: Betrifft Goethe“) genauer als Thomas Mann – war nicht „die Personifizierung des deutschen Geistes ....Goethe vermochte das Bild, das sich die Welt von Deutschland macht, nicht entscheidend zu prägen. Dies haben eher jene getan, die ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod die Macht in Deutschland ausübten. Ähnlich wurde in unserer Epoche der Begriff „Deutsch“ durch Thomas Manns Oeuvre neu definiert und festgesetzt. Aber das Deutschlandbild eines großen Teils der Menschheit hat ein anderer geschaffen: Adolf Hitler.“
Hitler konnte an den von Goethe erdachten Charakteren, den Neurotikern, Schwächlingen, Hysterikern und leichtsinnig - unseriösen Helden (Egmont/Clavigo), wahnsinnig-versponnenen Träumern (Tasso), Bigamisten (Fernando in „Stella“), „metaphysischen Panoptikums-Kisten“ („Faust“) keinen Gefallen finden. Goethe sah sich – ähnlich wie Heinrich Heine in Paris – als Europäer. In diesem Sinne äußerte sich Johann Wolfgang von Goethe, der mit Attacken auf das dumpfmüffige Philistertum und kleinkarierte Spießertum nie knauserte, im April 1817 zu dem mit ihm befreundeten Publizisten Johann Falk: „ ....Ja, wenn ich es nur ja dahin noch bringen könnte, dass ich ein Werk verfasste – aber ich bin zu alt dazu -, dass die Deutschen mich so in fünfzig oder hundert Jahren hintereinander recht gründlich verwünschen und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagen: das sollte mich außerdem ergötzen. Es müsste ein prächtiges Produkt sein, was solche Effekte bei einem von Natur völlig gleichgültigem Publikum, wie das unsere, hervorbrächte. Es ist doch wenigstens Charakter im Haß, und wenn wir nur erst wieder anfingen und in irgend etwas , sei es, was es wollte, einen gründlichen Charakter bezeigten, so wären wir auch wieder halb auf dem Wege, ein Volk zu werden. Im Grunde verstehen die meisten unter uns weder zu hassen noch zu lieben. Sie mögen mich nicht! Das matte Wort! Ich mag sie auch nicht! Ich habe es ihnen nie recht zu Danke gemacht....“
Ortegas Bitte nach dem „Goethe von innen“ (1952) muß nicht neu diskutiert werden. Nietzsches These, daß Goethe für die Geschichte der Deutschen ein Zwischenfall ohne Folgen war, wird von dem Europäer Goethe klar beantwortet!
„ Ich will Frieden halten für und für mit der ganzen Welt....“
Hans Bertram Bock
SprecherPeter Fricke
Klavier
Rita Sin
Geboren in: Budapest
1968 – 1972: Studium an dem Bela Bartok Konservatorium in Budapest
1972 – 1978: Studium an der Franz Liszt Musikakademie in Budapest
1978 – 1979: Kiew
1979 – 1981: Moskau Studium mit Stipendium von dem Ministerium am Tschaikowskij
Konservatorium
1981: Diplom mit Auszeichnung für pädagogische und konzertpianistische Tätigkeiten
1982 – 1984: Meisterklasse bei Herrn Prof. Ludwig Hoffmann an der Musikhochschule
München
1985: I. Preis an dem Internationalem Klavierwettbewerb mit der „Goldenen Palme“
in Finale Ligure in Italien.Seitdem Konzerte in Deutschland, Italien, Austria, Finnland.
Rundfunkaufnahmen in Wien und München.Ingo Dannhorn
1974 geboren wurde Ingo Dannhorn bereits mit 9 Jahren in die Hochbegabtenklasse von Prof. Anton Czjzek, einem langjährigen Schüler des legendären Pädagogen Bruno Seidlhofer, am Salzburger „Mozarteum“ aufgenommen. Internationale Wettbewerbserfolge, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen für den ORF, das Holländische Fernsehen sowie Konzerte in Europa waren erste Höhepunkte in seiner jungen Karriere.
Johann Wolfgang von GoetheZeittafel
1749 Am 28. August in Frankfurt am Main geboren.
1765 Goethe beginnt in Leipzig sein juristisches Studium
1768 Lungenerkrankung und Rückkehr nach Frankfurt
1770 Goethe beendet in Straßburg sein juristisches Studium.
Begegnung mit Herder. Im Herbst erster Aufenthalt in
Sesenheim, wo er sich in der Pfarrerstochter Friederike Brion verliebt.
1771 Abschied von Friederike und Abreise aus Straßburg.
1. Fassung des "Götz"
1772 Praktikum am Reichskammergericht in Wetzlar.
Im Juni lernt Goethe Charlotte Buff kennen.
1773 Arbeit an der zweiten Fassung des "Götz".
1774 Niederschrift der "Werther"; Erstaufführung des "Götz".
Im August erscheint "Clavigo". Bekanntschaft mit Klopstock;
Beiträge zu Lavaters "Physiognomischen Fragmenten".
Goethe wird dem Prinzen Carl August von Sachsen-Weimar vorgestellt.
1775 Verlobung mit der Frankfurter Bankierstochter Anna Elisabeth (Lili)
Schönemann. Reise in die Schweiz. Carl August übernimmt die
Regierung des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach; er lädt
Goethe nach Weimar ein. Lösung der Verlobung mit Lili Schönemann.
Erste Begegnung mit Charlotte von Stein.
Freundschaft mit Christoph Martin Wieland.
1776 Ernennung zum Legationsrat. Herder wird auf GoethesEmpfehlung
Generalsuperintendent in Weimar.
1777 Beginn der Arbeit an "Wilhelm Meisters theatralische Sendung".
Harzreise allein zu Pferd, Besteigung des Brocken.
1778 Arbeit an "Egmont"
1779 Prosafassung von "Iphigenie" .Zweite Schweizer Reise.
1780 Beginn der Ausarbeitung des "Tasso".
1782 Joseph II. erhebt Goethe in den Adelsstand.
1784 Entdeckung des Zwischenkieferknochens.
1785 Naturwissenschaftliche Studien. vorläufiger Abschluß des Romans
"Wilhelm Meisters theatralische Sendung" mit dem 6. Buch.
1786 Heimliche Reise nach Italien.
1787 Umarbeitung der "Iphigenie" in Verse.
1788 Abreise nach Rom zurück nach Weimar. Begegnung mit
Christiane Vulpius, Lösung der Beziehung zu Frau von Stein.
1789 Vollendung des "Tasso". Geburt von Goethes Sohn August.
1790 Abschluß der "Methamorphose der Pfanze".
Reise nach Venedig.
1791 Goethe übernimmt die Leitung des neu errichteten Hoftheaters.
1792 Teilnahme am Feldzug in Frankreich.
1793 Arbeit an der "Farbenlehre".
1795 Regelmäßige Mitarbeit Goethes an Schillers Zeitschrift "Die Horen".
1796 Zusammen mit Schiller Arbeit an den "Xenien".
Abschluß von "Wilhelm Meisters Lehrjahre".
1797 Beendigung von "Hermann und Dorothea", dritte Schweizer Reise.
1798 Wiederaufnahme der Arbeit am "Faust".
1800 Voltaires "Mahomet" wird in der Übersetzung Goethes aufgeführt.
In Jena Besuch des Physikers Johann Wilhelm Ritter.
1801 Intensive Beschäftigung mit der "Farbenlehre"; Besuche Ritters,
Hegels und Friedrich von Müllers.
1803 Tod Herders. Goethe empfängt Madame des Stael und Benjamin Constant.
1805 Am 9. Mai stirbt Schiller.
1806 Plünderung Weimars, Einquartierung französischer Generäle bei Goethe.
Eheschließung mit Christiane Vulpius.
1807 Erster Besuch Bettina Brentanos.
1808 Arbeit an dem Roman "Die Wahlverwandtschaften". Im Oktober
Begegnung mit Napoleon.
1810 Arbeit an "Wilhelm Meisters Wanderjahre".
1811 Bruch mit Bettina.
1812 Nähere Bekanntschaft mit Beethoven.
1813 Völkerschlacht bei Leipzig. Erste Arbeiten an de "Italienischen Reise".
1814 Entstehung der ersten Gedichte des "West-östlichen Divans".
Erste Begegnung mit Marianne Jung, der späteren Marianne Willemer.
1816 Am 6. Juni stirbt Goethes Frau Christiane. Arbeit am zweiten Teil der
"Italienischen Reise" und am vierten Teil von "Dichtung und Wahrheit".
1817 Goethe legt die Leitung des Weimarer Hoftheaters nieder.
1820 Wiederaufnahme der Arbeit an dem Roman "Wilhelm Meisters Wanderjahre".
1821 Reise nach Marienbad, dort Umgang mit Amalie von Levetzow und ihren
Töchtern.
1822 Aufenthalt in Marienbad mit der Familie Levetzow.
1823 Erster Besuch Eckermanns. Liebe zu Ulrike von Levetzow;
Entstehung der "Marienbader Elegie".
1827 Am 6. Januar stirbt Charlotte von Stein.
1828 Arbeit an "Faust II".
1829 Vollendung der letzten Fassung von "Wilhelm Meisters Wanderjahre".
1830 August von Goethe stirbt am 26. Oktober in Rom.
1831 Fortsetzung und Vollendung des vierten Teils von "Dichtung und Wahrheit".
und des "Faust II".
1832 Am 22. März stirbt Goethe und wird am 26. März in der Fürstengruft von
Weimar beigesetzt.
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